Züchter und Hobbyzüchter
Züchter oder Hobbyzüchter... das ist hier die Frage...
Viele Hundezüchter bestehen darauf, daß sie auch als Züchter bezeichnet werden. Andere betonen ausdrücklich, sie wären Hobbyzüchter. Aber was genau sind die Unterschiede zwischen Züchter und Hobbyzüchter?
Laut Gesetzgeber gibt es keine Hobbyzüchter. Auch in Kursen zum Erhalt des §11 Scheines, wird dies ausdrücklich betont. Als Zucht gilt die kontrollierte Fortpflanzung mit dem Ziel der genetischen Umformung. Dabei sollen gewünschte Eigenschaften verstärkt und unerwünschte Eigenschaften durch entsprechende Zuchtauslese zum Verschwinden gebracht werden. Leute, die vielleicht einen Wurf im Jahr haben und ein oder zwei Zuchttiere besitzen, könne man nicht als Züchter bezeichnen, da diese als Zucht geltenden Kriterien mit zwei Tieren nicht durchgeführt werden könnten. In diesem Falle handelt es sich um einfaches Vermehren.
Wie man sieht, unterscheidet der Gesetzgeber nicht nach Vereinsangehörigkeit oder nicht, sondern nur nach der Anzahl der Zuchttiere und den erzielten Würfen. Sobald eine gewisse Anzahl an Zuchttieren vorhanden ist, gilt man gesetzlich als Züchter und ist gleichzeitig verpflichtet, seine Zucht anzumelden.
Soweit die Gesetzeslage...
Wir würden allerdings sagen, so einfach kann man es sich nicht machen. Es gibt auch angebliche Züchter, die eine Menge von Zuchttieren ihr Eigen nennen und den Namen Züchter unserer Meinung nach nicht verdienen!
Unserer Meinung nach ist der Begriff Züchter sogar absolut unabhängig von den vorhandenen Zuchttieren. Vereinsangehörige Züchter sind generell Züchter und keine Hobbyzüchter, da durch die Vereinsauflagen die Kriterien des Begriffes Zucht erfüllt sind. Es findet so eine automatische, strikte Auslese der zur Zucht eingesetzen Tiere statt (Zuchttauglichkeitsprüfung) und Ziel der Vereine ist es, die Rasse zu verbessern und Erbkrankheiten auszuschließen (Tests auf Erbkrankheiten). Zum Glück wird mittlerweile immer mehr Wert auf diese Dinge gelegt. Das Aussehen steht nicht mehr ausschließlich im Vordergrund, sollte aber auch nicht ganz außer Acht gelassen werden. Ob diese Kriterien immer greifen, lassen wir nun außen vor (Thema Überzüchtung) denn hier geht es jetzt um die Rahmenkriterien des Begriffs "Züchter".
Auch nicht vereinsangehörige Züchter können den Kriterien entsprechen, wenn sie eine wie von den Vereinen geforderte Auslese betreiben. Allerdings gibt es da keinerlei Kontrollen, ob diese Kriterien auch wirklich eingehalten werden und oft werden sie dann leider auch nicht eingehalten.
Und was ist unserer Meinung nach jetzt ein Hobbyzüchter? Bisher haben wir ja nur von Züchtern gesprochen. Für uns ist ein Hobbyzüchter jemand, der als Züchter einzustufen ist (sprich Auslese, Rasseerhalt usw.) aber nur wenige Zuchttiere besitzt und wenige Würfe hat. Sprich ein Züchter im kleinen Rahmen.
Und was ist nun mit denen, die in kleinem oder großem Rahme züchten und sich nicht an die Auflegen halten, keine Auslese betreiben usw.? Ganz böse gesagt... für uns ist dies kein züchten sondern Vermehren von jedem x-beliebigen Hund.
Ob ein Züchter nun gut oder schlecht ist, daß ist in diesem Fall dahin gestellt. Es gibt auch sowohl Züchter, als auch Hobbyzüchter, die die genannten Kriterein erfüllen, die wir aus diversen Gründen dennoch nicht als "gut" bezeichnen würden.
Generell aber gilt: jede Zucht sollte angemeldet sein. Ab einer gewissen Größe ist dies auch Pflicht!
Streit Züchter und Hobbyzüchter
Oft wird behauptet, nur weil sich jemand Hobbyzüchter nennt, wäre dieser ein besonders guter Züchter. Dies trifft in keinster Weise zu. Es gibt überall schwarze Schafe und nur weil sich jemand als Hobbyzüchter bezeichnet, ist er nicht besonders gut.
Leider gibt es auch diejenigen, die den Begriff Hobbyzüchter als Deckmantel benutzen oder meinen, nur weil sie wild Hunde verpaaren, sind sie sofort Hobbyzüchter. Obwohl zum wirklichen Züchten nicht nur das wilde Verpaaren der Hunde gehört. Hinzu kommt auch die alte Problematik des illegalen Welpenhandels. Die Mittelsmänner bezeichnen sich oft auch gerne als angebliche Hobbyzüchter.
In Anzeigen stehen oft Bezeichnungen wie "Hobbyzucht" oder "Hausaufzucht". Hiermit wollen sich viele als besonders guter oder seriöser Züchter darstellen und den Interessierten suggerieren, dass andere Züchter sich nicht so sehr um ihre Hunde kümmern. Auch wollen sie sich von den gewerblichen Züchtern abzugrenzen. Leider hat der Begriff "gewerblicher Züchter" immernoch einen faden Beigeschmack. Züchter besitzen aber oft nicht nur ein, zwei Hündinnen und dazu häufig auch mehr als einen eigenen Deckrüden. Solche Züchter müssen dann auch schnell ein Gewerbe anmelden und werden dann ungerechtfertigter Weise als Vermehrer verschrieen, nur weil sie sich an die Auflagen zur Anmeldung halten. Wir haben es oft erlebt, daß sich Leute mit teils 10 Zuchttieren ihre Zucht nicht gemeldet hatten. Die Ausrede: Ich bin ja nur Hobbyzüchter.