Zuchtvereine
Auflagen der Vereine an Züchter
Hier beispielhaft einige Auflagen, welche der VRZ an seine Züchter stellt:
- Minimalgewicht von 2kg für zur Zucht eingesetzte Chihuahua-Hündinnen
- Auslassen der Hitze spätestens nach 2 Würfen
- Maximales Alter von 7 Jahren für Hündinnen
Alle diese Auflagen dienen in erster Linie dazu, die in der Zucht befindlichen Tiere zu schützen. Bei Rassen mit kleinem Genpool (sprich: wenige existierende Tiere) kann hierüber auch gesteuert werden, dass z.B. ein bestimmter Deckrüde nicht plötzlich in allen Ahnentafeln auftaucht und somit ein Genverlust (und dadurch evtl. vererbbare Krankheiten ausbrechen) entsteht.
Unterschiede zwischen den einzelnen Vereinen Dachverbänden
Der deutsche VDH ist dem internationalen Dachverband FCI angeschlossen, welcher laut seiner Satzung nur ihm angeschlossene Vereine akzeptiert. Dadurch werden auch vereinsfremde Stammbücher nicht anerkannt. (siehe Geschäftsordnung der FCI, Artikel 8.2) Hunde mit anderem Stammbaum gelten dort also wie Hunde ohne Papiere.
Die meisten anderen Vereine/Dachverbände wie auch VRZ-DHS jedoch sind liberaler und akzeptieren die Papiere und Stammbäume anderer neben ihnen bestehender Vereine.
Hierdurch dürfen Hunde aus anderen Vereinen nicht auf Ausstellungen des VDH vorgeführt werden, außer sie wurden beim VDH registriert (siehe Was passiert bei der Umschreibung von Papieren?).
Ahnentafeln umschreiben und Regiesterpapiere
Um im VDH mit einem fremden Hund zu züchten oder dort auf Ausstellungen zu gehen, muss das Tier auf den FCI umgetragen werden und erhält sogenannte Registerpapiere (d.h. der Hund ist offiziell registriert, hat aber keine Ahnentafel).
Dies geschieht offiziell um die Rassestandards zu gewährleisten. Dabei werden bei einem Umschreiben die Vorfahren der Tiere sowie der Zwingername aus den Papieren entfernt. Hierbei wird also nicht nur jeder Bezug zum (nicht-VDH) Züchter des Hundes entfernt, sondern auch die Ahnenforschung/(In-)Zuchtkontrolle erschwert, was ja eigentlich das Ziel dieses Umtragens sein soll.Vollwertige Papiere (mit allen Ahnen) erhält man erst wieder nach der dritten Generation. Danach wären Ahnen aus fremden Verbänden ohnehin von der Ahnentafel verschwunden.
In anderen Vereinen können auf ähnliche Weise Hunde ohne Papiere/Ahnentafel offiziell zur Zucht zugelassen werden, nachdem sie von einem Zuchtrichter als reinrassige Vertreter ihrer Rasse beurteilt wurden.
Kann ich mit meinem Hund dennoch auf Ausstellungen, ohne die Papiere umschreiben zu lassen?
Ja, aber nicht auf vom VDH/FCI organisierte Veranstaltungen.
Viele liberale Vereine veranstalten Ausstellungen, zu denen auch Hunde mit vereinsfremden Stammbüchern willkommen sind. Da die meisten liberalen Vereine sich gegenseitig anerkennen, ist die Auswahl an Ausstellungen und Örtlichkeiten vielleicht sogar größer als bei jenen vom VDH ausgerichteten Ausstellungen.
Sind im Verein ... nicht viele schwarze Schafe, und im Verein ... weniger?
Schwarze Schafe gibt es wohl überall, und je größer ein Verein ist, desto geringer ist die Chance, den Verein komplett "sauber" zu halten. Kleine Vereine könnten hingegen aber Eigengründungen gerade dieser "schwarzen Schafe" sein.
Die Züchter haben sehr strenge Auflagen von den meisten Vereinen, welche auch überwacht werden. Aber kein Verein kann trotz aller Auflagen und Kontrollen ganz verhindern, daß es auch schwarze Schafe gibt, selbst wenn man es gerne von sich behauptet.
Hier sollte man lieber Vertrauen in Vereine haben, in welchen offen über Vertrauensbrüche vereinzelter Mitglieder komuniziert wird, als solche, in denen alles verleugnet wird.
Warum nicht im ...?
Wenn diese Frage gestellt wird, ist der genannte Name zumeist der VDH in Deutschland; ÖKV in Östereich, oder SKG/SCS in der Schweiz (und als internationaler Dachverband der FCI). Dieser ist durch die große Präsenz und starke Lobby der wohl meist bekannte Dachverband. Die Satzung des FCI enthält allerdings Punkte, mit denen wir nicht konform gehen (Anspruch "der einzig wahre Verein zu sein", siehe Unterschiede zwischen den einzelnen Vereinen). Aus diesem Grund sind wir einem anderen Verband angeschlossen.
In welchem Verein/Dachverband sind Sie? Was für Papiere haben ihre Tiere?
Wir sind dem VRZ-DHS angeschlossen, dementsprechend haben unsere Hunde einen DHS-Stammbaum.
Muss man als Züchter in einem Verein Ausstellungen besuchen?
Die Antwort ist ein ganz klares Nein! Ausstellungen dienen zum Erfahrungsaustausch und bieten eine gute Gelegenheit, die Tiere anderer Züchter zu sehen und vielleicht den eigenen Nachwuchs mit dem anderer Züchter zu vergleichen. Zudem zeigen viele (erfolgreiche) Ausstellungsbesuche eines Tieres an, das dieses Tier öfter zur Begutachtung präsentiert wurde und nicht nur vom eigenen Besitzer als typvoll erachtet wird.
Theoretisch kann in einem Nicht-FCI-Verein gezüchtet werden, ohne jemals ein anderes Mitglied dieses Vereins oder einen anderen Züchter gesehen zu haben. Notwendige Untersuchungen und die Zuchttauglichkeitsprüfung kann in den meisten Vereinen auch der Tierarzt durchführen (und diesen sollte man sowieso regelmässig besuchen). Nicht vorhandene Mobilität ist also kein Grund, keinem Verein beizutreten (Wie wir bereits gesehen haben: Ich kann gesundheitlich nicht so früh an Ausstellungen teilnehmen, darum bin ich in keinem Verein.). Wird so etwas behauptet, ist dies unserer Meinung nach nur eine dumme Ausrede sich das Geld für die Ahnentafeln zu sparen, welche zudem auch noch als Urkunde gelten und damit die Richtigkeit der dort enthaltenen Daten eine ganz andere Qualität haben als die womöglich nur mündlich übermittelten Elterntiere. So wird jegliche von den Vereinen durchgeführte Kontrolle ausgehebelt. Ob solche Leute die Zucht beim Veterinär- oder Ordnungs-Amt gemeldet haben, wagen wir zusätzlich zu bezweifeln.