Die ungesehenen Hunde von Piatra
Piatra
Piatra ist ein kleiner Ort in Rumänien. In diesem Ort existiert eine sehr große Tötungsstation für Hunde. Die meisten Hilfsorganisationen haben dort ihre Arbeit eingestellt und aufgegeben. Die Arbeit in Rumänien ist schon an sich sehr frustrrierend, aber die Zustände in dieser Tötungsstation sind noch katatstrophaler und eine Zusammenarbeit mit der Leitung ist kaum möglich. Die Leitung hat nicht nur kein Interresse daran, daß Hunde die Station verlassen, sie verhindert dies auch weitesgehend. Es sitzen ca 500 (!) Hunde in dieser Tötungsstation. Ohne Futter oder Wasser. Eine Versorgung der Tiere existiert nicht. Die Hunde werden wahllos in die Käfige gesperrt und ab da sich selbst überlassen. Gesunde Hunde zu kranken Tieren, unkastreirte Rüden zu unkastreirten Hündinnen. Parvovirose, Staupe, Corona Virus... wenn die Tiere nicht verhungern, sterben sie an den Krankheiten. Eigentlich bekommen die Tötungsstationen für jeden Hund einen Betrag ausgezahlt, der die Verpflegung sicherstellen soll. Eigentlich.. Korruption ist in Rumänien an der Tagesordnung und in Piatra wandert dieses Geld in die Taschen der Leitung und der Mitarbeiter. Zu fressen bekommen die Tiere also so gut wie nichts. Auch Wasser wird nicht verteilt. Die Arbeit macht sich da keiner... die Hunde sind zum sterben dort. Wozu also versorgen? Da in den Zwingern unkastrierte Rüden und Hündinnen zusammengepfercht sind, werden zu allem Übel auch noch ettliche Welpen geboren ( wenn die Mutter überhaupt so lange überlebt). Welpen, die dort fast alle sehr früh sterben. Auch die Methoden, unter denen die Tiere getötet werden, sind grausam. Es wird Magnesium in die Lunge gespritzt. Die Tiere ersticken elendig.
Derzeit sind die Hundefänger rund um Piatra im Einsatz. Brutal wie selten zuvor. Für jeden gefangenen Hund erhalten sie Prämien. Es ist egal, welchen Hund sie mitnehmen können. Auch Hunde, die eigentlich Besitzer haben und auf der Straße angetroffen werden, werden mit brutalsten Mitteln gefangen und in die Tötungsstation geschleift. Wenn die Hunde Besitzer haben, bekommen diese ihre Tiere auch kaum zurück. Sie sollen dann Papiere beibringen, die in Rumänien nur schwer zu beschaffen sind.
Für die Hunde, die überhaupt aus dieser Tötungsstation heraus kommen, werden Paten, Pflegestellen und natürlich neue Besitzer gesucht.
Das Video
Das Video wurde von einigen der wenigen Tierschützer gedreht, die überhaupt noch vor Ort sind. Es zeigt die Brutalität, mit der die Tiere dort eingefangen werden und spiegelt nur im Ansatz die Zustände dort wieder. Wir hatten ein Gespräch mit einer sehr netten Mitarbeiterin der Shelter-Hilfe, die uns auch einiges über das Video und Piatra mitgeteilt hat. Am Anfang des Videos sieht man, wie ein Hund brutal mit der Fangschlinge aus dem Auto gezerrt wird und erbärmlich schreit. Es tun einem alle Hunde aus dem Video leid, aber dieser Hund hat uns nicht mehr los gelassen. Also haben wir uns nach ihm erkundigt. Es handelt sich um eine kleine Hündin. Auf dem Video ist nicht das ganze Drama zu sehen. Als die Hundefänger sie in den Zwinger sperrten, haben sie ihr das Bein gebrochen. Einer der Hundefänger ist auf ihr Bein gefallen. So schlimm der Umstand ist, es war für sie das Ticket raus aus der Tötungsstation. Die Tierschützer nahmen sie mit. Sie hat auch schon Paten und das Bein wurde bereits operiert. Sie wartet auf jemanden, der ihr ein Zuhause gibt.